Einen wundervollen guten Morgen,
unabhängig davon von welchem Inhalt nun gerade gesprochen wird, ist es immer wichtig Fakten mit Quellen zu belegen und nicht einfach das eigene Empfinden als wahr darzustellen, während alles Andere dann als unwahr abgestempelt wird. Das ist kein Umgang mit Fakten bei denen man erpicht ist diese zu teilen oder zu diskutieren und macht den Post oder auch den Verfasser direkt unglaubwürdig (Was mit Sicherheit nicht direkt das Ziel ist, oder?)
Das ist auch kein Umgang mit Diskussionspartnern!
Woher nimmst du das? Warum sind wirklich alle Eltern dadurch schlecht?
Eltern, die super tolle Eltern in fast allen Bereichen sind und sich bemühen, sich für ihr Kind interessieren und einsetzen, sind also alle auch automatisch schlecht, wenn Sie ihrem Kind nicht über zu 100% über die Schultern schauen, während dieses sich im Internet befindet! Nehme ich diese Aussage und führe den Gedanken weiter, dann darf ein Kind dementsprechend auch kein IT ähnliches Angebot mehr in der Schule wahrnehmen, sich mit Freunden treffen oder einfach mal sich ausprobieren bzw. so wie wir das früher genannt haben - surfen!
Gehen wir darauf einmal ein - Ich reiße hier nur ein paar Punkte an, gehe aber nicht zu sehr ins Detail, das machen die Quellen: Kinder und Jugendliche interessieren sich für unglaublich viele Dinge, das macht nicht nur ihre Entwicklung in den jungen Jahren aus, sondern auch überhaupt die Möglichkeit zu haben dieses Interesse auszuleben. Unter vielen verschiedenen Interessens- und Themengebieten findet sich somit auch im oberen Drittel Handy / Smartphone und die Nutzung von Internet / Computer / Laptop! Um dazu noch mal andere Interessengebiete aufzuführen, welche einen ähnlichen Stellenwert bei Kindern und Jugendlichen haben, sei hier noch Freunde / Freundschaft, Sport, Schule, Musik und Tiere mit aufgezählt. (Q1)
Um diese Interessen zu decken - und ich gehe hier gerne wieder nur auf den Internetbereich ein - sind mit die meisten Kinder mit einem Mobiltelefon (51%) ausgestattet, allerdings kann nur knapp jedes fünfte Kind einen Laptop oder Computer (19%) in ihrem eigenen Zimmer nutzen. Hierbei haben, neben allen anderen Geräten, nur 17% aller Kinder Zugang zum Internet über diese Geräte (Q2)
Und nun kommen wir schon zum eigentlichen Knackpunkt. Kindern wollen sich zwar auch unterhalten lassen, aber tun dies überwiegend durch das Fernsehen, während als weitere Freizeitaktivitäten dann erst einmal die Freundschaft, das Lernen, drinnen oder draußen spielen, Familie, Musik und Sport kommt. Nach eigenen Angaben sind Kinder und Jugendliche also viel mehr damit beschäftigt sich erst einmal größten Teils offline zu beschäftigen, bis es in den digitalen Bereich geht. (Q3) Wenn wir uns die täglich bzw. wöchentliche Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen im Internet anschauen, dann können wir hier von 40% sprechen, die zum Beispiel regelmäßig Videos auf Youtube schauen oder 21% die gerne digitale Spiele spielen. (Q4)
Um noch einen letzten Punkt mit einzubauen, ist es natürlich auch wichtig zu gucken, ob die Mediennutzung alleine oder mit einem Elternteil passiert. Kinder und Jugendliche nutzen das Medium Internet um zu spielen, um zu surfen, Schulsachen zu erledigen oder Filme / Serien zu gucken und dabei ist im Schnitt jedes dritte oder auch vierte Kind alleine. (Q5)
So nachdem wir nun einmal abgeklopft haben, welche Interessensgebiete Kinder und Jugendliche haben, wie sie diese ausleben können und dürfen bzw auch eingeschränkt werden UND in welcher Form die Medien von den Kindern und Jugendlichen vorzugsweise genutzt werden, muss ich mich jetzt schon fragen, warum ALLE Eltern daraus resultierend schlecht sind? Ich will hier keine wissenschaftliche Arbeit schreiben, das würde den Rahmen sprengen, ich habe mir lediglich einmal die aktuellen Zahlen aus der KIM-Studie angeschaut und daraus kann ich persönlich ganz deutlich lesen, dass Kinder und Jugendliche deutliches Interesse an anderen Dingen haben, bevor es in Richtung Internet geht, sich aber dort dann entweder unterhalten, unterhalten lassen oder Schulsachen erledigen und dabei sogar zu einem guten Prozentteil nicht alleine sind. Ich streite dabei gar nicht ab, dass es auch Kinder und Jugendliche gibt, die Medien auch alleine nutzen können und nicht von den Eltern gut kontrolliert werden, aber von allen Eltern zu sprechen, die automatisch schlecht sind, wenn das Kind uneingeschränkten Zugriff auf das Internet hat, finde ich sehr abstrus.
Ich kann sehr empfehlen sich erst einmal in die aktuelle Studie reinzulesen (die Studie für 2020 wird dieses Jahr sicherlich noch spannender, aber das Jahr ist ja noch nicht rum) und alle weiteren Rubriken durchzuarbeiten. Die Thematik an sich ist natürlich wichtig und spannend, sollte aber nach aktuellen Angaben nicht großartig zu Bedenken geben, das aus Kindern, die mit einem Zugang zum Internet aufwachsen, gleich direkt nichts wird. Bzw. eigentlich war ja die Aussage, dass es viele Menschen gibt, die ohne Internet aufgewachsen sind und die in den meisten Fällen weiter sind, da sie ohne Internet agieren können. Daraus nehme ich an, dass alle Anderen, laut dieser Aussage, schlechter dran sind.
Und genau diese Aussage müsste einmal belegt werden! Welche Studien gibt es, die genau eine solche Aussage schon treffen konnten oder gerade aktuell treffen? Welche Fakten, Nachrichten oder Belege sind vorhanden? Diese Aussage wird einfach als Fakt aufgestellt und dann ist es auch deine Aufgabe dieses ordentlich zu belegen und nicht - wie ich eingangs schon erwähnt habe - nach eigenem Empfinden als wahr darzustellen! Das wirklich Gute daran ist, dass du direkt im nächsten Satz sagst, dass das Finden von Infos im Netz leicht sei oder aber auch eine Bibliothek für solche Informationen gar nicht schlecht wäre. Dementsprechend freue ich mich auf deine Argumentation und deine Quellen, sodass wir eine vernünftige Diskussion darüber führen können, anstatt nur Behauptungen aufzustellen, die keiner nachvollziehen kann. In meinem Fall habe ich mich gerade einfach nur an der KIM-Studie von 2018 gehalten, die ich auch gerne noch einmal verlinke.
Abschließend möchte ich aber auch noch erwähnen, dass wir hier von einer Altersgruppe sprechen, die in unserer Gesellschaft noch als Kind gilt. Ab 14. Jahren ungefähr geht es mit Jugendalter los und da werden letztlich auch neue Interessen wieder in der Entwicklung entdeckt. Es wäre also spannend für die höheren Altersklassen der Jugendlichen ebenfalls Studien aufzuarbeiten und hier zu präsentieren bzw welche anzulegen und mit den daraus resultierenden Werten zu diskutieren. Genau das umfasst mein Beitrag nämlich nicht, gibt aber hoffentlich Anreiz sich darüber zu informieren.
Ich wünsche einen angenehmen und wundervollen Donnerstag
Widder